Teil der Gedenktafel am Geburtshaus von Fischers Maathes in Trier.( Arbeit von Franz Schönberger, Bildhauer)
Teil der Gedenktafel am Geburtshaus von Fischers Maathes in Trier. ( Arbeit von Franz Schönberger, Bildhauer)

Stadt würdigt Trierer Orginal zum 200. Geburtstag

Die Stadt Trier erinnert an Fischers Maathes – Veranstaltungen zum 200. Geburtstag mit Buchclub-Gründung, Lesung, Ausstellung, Konzert und Nachtwächterführung.

Redaktion regiodrei.de
Heuscheck Brunnen in Trier
Fischers Maathes ist mit vier weiteren Trierer Orginalen als Figur am Heuschreckbrunnen verewigt. Der Brunnen ist eine Arbeit des Bildhauers Willi Hahn (1920-1995). Foto: regiodrei/hb

Trier – Schon vor über 100 Jahren hatte Fischers Maathes – damals noch als Maahdes geschrieben – einen gewissen Promi-Status. Es wurden Postkarten mit ihm zugeschriebenen Anekdoten verbreitet. Diese Karte stammt aus dem Jahr 1902 und aus der Sammlung Laven und ist bei der Ausstellung im Stadtarchiv ab dem 10. April zu sehen. Mathias Josef Fischer, geboren am 10. April 1822 in Trier, gestorben am 25. Februar 1879, gilt als besonderes Trierer Original. Bis in die heutige Zeit hinein werden sich Anekdoten über sein verschmitztes Wesen, seine Spitzbübigkeit und eine gewisse Aufsässigkeit gegenüber der in seinen Lebzeiten preußischen Herrschaft Triers erzählt. Er sympathisierte mit der März-Revolution von 1848 und war in Trier mit dem Schwager von Karl Marx, Egar von Westphalen, daran beteiligt, belastende Schriftstücke und Manifeste der Trierer Revolutionäre im Weißhauswald zu vergraben. Sprüche wie „Besser duth gelaacht als wie freckt geärjert“ werden ihm zugeschrieben, er ist als Figur auf dem Heuschreckbrunnen verewigt – und „feiert“ in diesem Jahr den 200. Geburtstag.

Kulturdezernent Markus Nöhl sagt: „Fischer Maathes ist ein echtes Trierer Original. Vielleicht nicht ganz so weltberühmt wie sein Zeitgenosse Karl Marx, aber durchaus auch ein Mensch, der bei den Triererinnen und Trierern in besonderer Erinnerung geblieben ist.“ Aus diesem Anlass hat die Stadt Trier eine kleine Reihe an Veranstaltungen aufgelegt, um Fischers Maathes zu würdigen.

Fischers Maathes Buchclub: In der Stadtbücherei wird zusammen mit dem Demenzzentrum e.V. der „Fischers Maathes-Buchclub“ gegündet speziell für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Im Buchclub wird gemeinsam gelesen: Einfach Texte, Mundart, Gedicht, Lustiges. Alte Bilder werden betrachtet und kleine Vorträge sind auch geplant. Der Buchclub soll dazu dienen, Gleichgesinnte zu treffen – was gerade für Menschen in schwierigen Lebenssituationen wichtig sein kann. Erstes Treffen ist bereits am heutigen 29. März um 17 Uhr in der Stadtbücherei. Dabei geht es um das Thema „April, April“. Offizielle Gründung des Buchclubs ist dann am Sonntag, 10. April, um 17 Uhr – dem 200. Geburtstag des Namesgebers. Für die Teilnahme am Buchclub wird um Anmeldung gebeten per Mail an lesewerkraum@trier.de oder telefonisch im Demenzzentrum Trier unter 0651-4604747.

Lesung, Ausstellung und Konzert: Am Sonntag, 10. April, um 18 Uhr, wird im Lesegarten der Wissenschaftlichen Bibliothek in der Weberbach eine Kabinettausstellung über Fischers Maathes eröffnet. Zu sehen sind dabei die historischen Fotografien, Postkarten und Veröffentlichungen. Die Ausstellung ist zu sehen während der Öffnungszeiten der Wissenschaftlichen Bibliothek bis zum 10. Mai. Zur Eröffnung gibt es die Lesung „200 Jaohr Fischers Maathes, heut wie friehjer, mitten in Trier“, bei der sich die beiden Trierer Mundart-Originale Helmut Leiendecker – bekannt durch seine Leiendecker Bloas – und Rainer Lubeck – bekannt aus der Bütt der Karnevalsgesellschaft Heuschreck – aus dem umfangreichen Anekdotenschatz rund um Fischers Maathes bedienen werden. Das Motto der Eröffnung „Ebbes fier zu laachen“ dürfte mit Sicherheit umgesetzt werden. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter veranstaltungenweba@trier.de

Fischers Maathes Nachtwächterführung: Die Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) bietet am 9. und 10. April jeweils um 20 Uhr eine kurzweilige Kostümführung mit dem Nachtwächter Jacobus Fischer dem Jüngeren an, der auf seinem abendlichen Weg durch die Stadt im Frühjahr 1863 kuriose Anekdoten über seinen Neffen Mathias (Fischers Maathes genannt) und dessen Schulkollegen Karl Marx zum Besten gibt. Auf dem Weg von der Porta Nigra über Hauptmarkt, Domfreihof, Jesuitenstraße und Breitenstein zum Kornmarkt trifft er dabei zufällig die zwei Trierer Originale und verwickelt sie in ein interessantes Trigespräch. Daneben tauchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die spannende Zeit des 19. Jahrhunderts ein, als es in Trier an allen Ecken und Enden rumorte und sich revolutionäre Gedanken breit machten.
Die Führung mit Nachtwächter Alf Keilen, Helmut Haag als Fischers Maathes und Henning Laufer als Marxens Karl dauert 2 Stunden. Tickets kosten 15 Euro und sind zeitnah in der Tourist-Information an der Porta Nigra, unter www.ticket-regional.de sowie an allen Ticket Regional-Vorverkaufsstellen erhältlich.

Verwendete Quellen:

  • Stadt Trier, Pressemitteilung, (mic)
  • Webseite: www.kulturdb.de

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